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Die Dienststellen der Geheimen Staatspolizei im Deutschen Reich

Die Staatspolizeileitstellen und Staatspolizeistellen waren die regionalen Dienststellen der Gestapo und unterstanden dem Geheimen Staatspolizeiamt bzw. ab Ende 1939 dem Amt IV im Reichssicherheitshauptamt in Berlin. Diese Struktur wurde auf die angeschlossenen oder annektierten Gebiete Österreich, Sudetenland, Protektorat Böhmen und Mähren und Westpolen übertragen.

Die Dienststellen der Gestapo gingen strukturell und personell aus den Politischen Polizeien der Länder hervor. Entsprechend waren sie in der Anfangszeit des so genannten Dritten Reichs in der Regel bei den Polizeipräsidien angesiedelt. Später bezogen sie häufig eigene Gebäude. Die Gestapo bevorzugte dabei repräsentative Bauten in den Innenstädten.

Die Gestapo ist ein Inbegriff des nationalsozialistischen Unrechtsregimes. Daher sind die Gebäude ihrer Dienstsitze, sofern sie während des Kriegs nicht zerstört wurden, Kristallisationspunkte von Erinnerung und kritischer historischer Auseinandersetzung mit der NS-Zeit. Als „Täterorte“ aber sind sie anders als Lager oder Gefängnisse einer empathischen Erinnerungskultur und ihren Ausdrucksformen entzogen. In den verschiedenen Städten wurde und wird dem ganz unterschiedlich Rechnung getragen. In der Regel sind Gedenktafeln an den Gebäuden angebracht. Eigene Museen, Ausstellungen oder Dokumentationsstätten sind bezeichnenderweise dort entstanden, wo Zellen der Gestapo erhalten geblieben sind. So etwa in Köln, Osnabrück und Saarbrücken.

Sofern möglich, sind den Informationen zu den Gestapo-Stellen auch Angaben über die Art und Weise des Umgangs mit den „Täterorten“ beigefügt.

Fakten

Im April 1943 gab es 19 Staatspolizeileitstellen und 36 Staatspolizeistellen. Weitere 15 Staatspolizeistellen waren im Laufe des Kriegs vom Chef der Sicherheitspolizei und des SD wegen Personalmangels aufgelöst und zu Außendienststellen ungewandelt worden.

Den Staatspolizei(leit)stellen waren rund 200 Außendienststellen, rund 50 Grenzpolizeikommissariate und etwa 20 Arbeitserziehungslager unterstellt.

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