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Außendienststelle Tübingen

Das Studentenwohnheim in der Münzgasse 13, 1930er Jahre

Die Außendienststelle Tübingen wurde im Oktober 1933 auf Anordnung des Innenministeriums errichtet. Sie hatte wie die anderen Außendienststellen zunächst eher provisorischen Charakter. Zwei Kriminalbeamte der Polizeidirektion Tübingen und eine Schreibkraft übernahmen die Dienstgeschäfte. Leiter war zunächst Alfred Huber, bis dahin Verwaltungsbürgermeister von Rotensol.

Im Juni1934 wurde Huber von Herbert Kappler abgelöst. Kappler war zuvor Hilfspolizist der Politischen Polizei in Stuttgart gewesen und seit 1931 NSDAP-Mitglied. 1943 wurde er Kommandeur der Sicherheitspolizei und des SD in Rom und verantwortete dort die Deportation der Juden und Geiselerschießungen. 1938 übernahm Wilhelm Stöckle, der bis dahin der Außendienststelle in Ellwangen vorgestanden hatte, die Leitung.

Die Politische Polizei bzw. die Gestapo bezog 1936 zusammen mit der Polizeidirektion Räume in der Münzgasse 13. Das Gebäude in Nachbarschaft zur Stiftskirche war seit dem 16. Jahrhundert ein Studentenwohnheim gewesen. Heute beherbergt es wieder ein Wohnheim der Universität Tübingen.

Die Außendienststelle Tübingen wurde im März 1943 aufgelöst. Wie der Zuständigkeitsbereich zwischen den verbleibenden Gestapo-Dienststellen aufgeteilt wurde, ist bisher nicht bekannt.

Fakten

Adresse

ab 1936: Münzgasse 13

Personalstärke

Januar 1934: 4
März 1937: 4

Zuständigkeit

Landkreise Tübingen und Reutlingen


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