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Jakob Wöger, der vielseitig einsetzbare „Alte Kämpfer“

Am 7. März 1933 hisste Wöger zusammen mit einem Kollegen die Hakenkreuzfahne am Hotel Silber. Eine Woche zuvor war er der NSDAP und der SS beigetreten, jedoch hatte er schon früher Verbindungen zur SA gehabt. Als Kriminalbeamter der Politischen Polizei hatte er seit 1928 für die Nachrichtenabteilungen der SA und der SS gearbeitet.

Ab Dezember 1939 leitete er das Standesamt in der Tötungsanstalt Grafeneck, das nur zu einem Zweck errichtet worden war: Mit falschen Angaben zu Todesursachen und Todesdaten sollten die vom Reichsinnenministerium und der Führerkanzlei geplanten und ab Januar 1940 durchgeführten „Euthanasie“-Morde vertuscht werden. Bis Ende 1940 erstickten Mediziner über 10.600 Menschen in Grafeneck in einer Gaskammer.

Jakob Wöger, undatiert

Kurzbiografie Jakob Wöger

  • geboren am 3. Mai 1897 in Steinheim
  • Lehre im Verwaltungsdienst
  • Kriegsfreiwilliger im Ersten Weltkrieg
  • im Dezember 1922 Eintritt in die Politische Polizei, Abteilung Spionageabwehr im Polizeipräsidium Stuttgart
  • im Frühjahr 1934 einige Monate Dienst bei der Führerschutzabteilung der bayerischen Politischen Polizei
  • im Juli 1934 Wechsel zur Kriminalpolizei Stuttgart
  • im Juli 1938 zum Inspekteur der Sicherheitspolizei und des SD Süd-West in Stuttgart
  • im Dezember 1939 als Kriminalbeamter zum Standesamt in Grafeneck kommandiert
  • zwischen 1941 und 1943 Abordnungen zur Sicherheitspolizei in Frankfurt am Main, Thorn (poln. Toruń) und Straßburg
  • im März 1944 Pensionierung wegen Dienstuntauglichkeit
  • im Juli 1945 Internierung
  • 1949 im Grafeneck-Prozess angeklagt und vom Schwurgericht Tübingen freigesprochen
  • die Zentralspruchkammer stellt das Verfahren gegen ihn 1950 ein
  • Beitritt zur NSDAP am 1. März 1933
  • Beitritt zur SS am 1. März 1933

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