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Die provisorischen Zellen

Die 1928 im Auftrag des Polizeipräsidiums im Keller des Hotel Silber eingebauten Zellen, die ab 1933 der Politischen Polizei bzw. der Gestapo zur Verwahrung ihrer Gefangenen gedient hatten, wurden in Ermangelung anderer Haftstätten nach 1945 weiter genutzt. Auch die 1944 provisorisch eingerichtete Zelle diente weiter als Verwahrzelle.

Die erhalten gebliebene Zellentüre aus dem Hotel Silber gibt Zeugnis von der Nutzung der Zellen nach dem Ende des NS-Regimes. Ein großer Teil der Einritzungen stammt aus den Jahren 1945 bis 1948.

In den Zellen im Keller herrschten katastrophale hygienische Zustände. Bis zu 700 Gefangene wurden monatlich durch die wenigen Zellen geschleust, bevor sie freigelassen oder in andere Gefängnisse verlegt wurden.

Nach mehreren Beschwerden besichtigte das städtische Gesundheitsamt im August 1948 die Zellen und berichtete, „dass die gesundheitlichen Verhältnisse als untragbar angesehen werden müssen“. Das Polizeipräsidium reagierte: Fortan wurden nur noch Frauen im Hotel Silber festgehalten. Männer wurden gleich in das Gefängnis in der Weimarstraße gebracht.

Erst ab Herbst 1948, als die ersten Zellen im westlichen Neubau des Hotel Silber fertig gestellt waren, wurden die Gefangenen nicht mehr im Unterschoss untergebracht. Die Wände der drei Zellen an der Rückseite des Gebäudes wurden entfernt und der neue Raum zum Speiseraum der Kantine umfunktioniert.

Anmerkung: Der Grundriss zeigt den Zustand nach dem Rückbau der Zellen. Für den Zustand bis zum Herbst 1948 vergleichen Sie bitte den Grundriss des Untergeschosses in der Epoche 1928-1945.

Die Zellentüre aus dem Hotel Silber verschloss von 1944 bis 1948 eine der Zellen im Keller, undatiert

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